Ford versus Unimog

Ford F-350

Allrad, 7,3 Ltr Diesel-Motor (Common Rail), 235 PS

 

Unimog 416

Die Mutter aller Geländefahrzeuge

 

Nach wie vor sind die Diesel Unimogs (ab 416) Spitze was Bodenfreiheit und Geländegängigkeit betrifft.
Technisch jedoch ist Steinzeit angesagt. Und die Schaukelei im Gelände, sowie der Krach im Führerhaus ließen jahrelang ein Potential an Aggressivität anwachsen, daß sich bei mir dann schließlich in einer explosiven Veräußerung zweier Unimog 416 ein Ventil verschaffte.
Zu den Benziners 404 erspare ich mir jeden Kommentar, habe die Dinger selber ein paar Jahre gefahren, also aus dem Gedächtnis streichen.

Was man an Diesel-Modellen zu noch erschwinglichen Preisen auf dem Markt bekommt, ist halt mehr oder weniger abgenutzt. Merkwürdigerweise sind Unimog-Besitzer trotz der Robustheit ihrer Fahrzeuge ständig am Basteln. Im Gegensatz zu manchen VW-Bus -Besitzer, der auf dem Campingplatz seinen Rotwein schlürft und dem Unimogler bewundernd-bemitleidend zusieht, wie dieser ölverschmiert aus den Innereien an der Unterseite herauskriecht. Und dann versucht mit wuchtigen Schlägen mittels einer kanadischen Holzfälleraxt ein Rollenlager aus dem Vorgelege zu entfernen.

Es gibt leider nur wenig Alternativen auf dem Markt. Spritschlucker aus Militärbeständen sonstiger Marken existieren natürlich, aber sind wohl kein guter Weg aus der Misere. Der Hanomag zerbricht an den Vorderhufen zwischen 2 schrägen Felsplatten wie eine Küchenschabe unter einem Wanderstiefel. Außerdem, mal im Ernst. Wer, der in einem normalen Wohngebiet zur Miete wohnt, kann da einen MAN-(Treibstoff)-Allesfresser länger als 2 Stunden parken, bevor der Hausverwalter die Polizei ruft?

Toyota- und Mitsubishi-Geländefahrzeuge haben eine sehr begrenzte Zuladekapazität. Je neuer und schicker eher für die Fahrt zur Disco geeignet. Vorteil: Im Gegensatz zum Unimog sind das Serienfahrzeuge mit modernerer Technik. Wie gesagt, damit zuverlässiger und durchaus überlegenswert. Aber mal länger unterwegs sein will muß sich einschränken an Mitnehmbarem und Komfort.

Deshalb war die Überlegung, ob die Pickups amerikanischer Herkunft nicht eine Alternative sind. 1500 Kg Zuladung. Wohnkabinen, die größer sind als die Erdhöhle vom Saddam. Mit der Common-Rail-Technik kriegt man auch einen 7 Ltr.-Motor auf Landstraße bei 80 Km/h unter 10 Liter Diesel!!!! Und Kraft hat der! Gewinnt vom Drehmoment her Seilziehen gegen 2 Unimogs gleichzeitig. Könnte mittels dem Därr-Bergegurt einem Tyranno Rex den verfaulten Backenzahn ziehen!
Unser Versuch mit dem Ford F-350 läuft noch. Wir wählten den langen Radstand und die lange Pritsche und kommen so auf 6 m 70. Irre Platz vorne in der Doppelkabine. 2,50 m Länge im Aufbau ohne Alkoven (dort nochmals zusätzl.1,80 m nach vorne). Alles bei 2 m Breite.

Die Bodenfreiheit unter den Differentialen ist original bescheiden, doch ansonsten zu der Unterseite des Fzg. recht ordentlich, fast wie Unimog. Größere Reifen wie 315/75 R16 sowie Verstärkungen der Federn heben auch das vollbeladene Fzg. soweit an, daß eine mittlere Sahara-Tüchtigkeit gegeben sein sollte. Sehr positiv: Diese elende Schaukelei ist zuende. Klar, voll beladen kann sich F 350 auf nicht den physikalischen Gesetzen entziehen. Aber endlich mal ein Fahrzeug, daß sich auch nach links bewegt nach dem entsprechenden Lenkeinschlag. Und dies nicht als eine Aufforderung ansieht, dem Fahrer im 3-sec-Takt Auskunft über die Federwege der Radaufhängungen links und rechts geben.

Die Sahara-Tauglichkeitsprüfung hat unser Ford noch abzuliefern. Irgendwann demnächst. Ergebnis an dieser Stelle. Bis dann also!